Stuttgart: Personal ist kein Kostenfaktor, sondern eine Ressource
Die Unterstützung durch den Landesverband Baden-Württemberg bei der Demonstration in Wiesbaden am 13. Oktober war hochwillkommen gewesen – da war es nur folgerichtig, dass der Landesvorsitzende Heini Schmitt seinen Amtskollegen Kai Rosenberger bei der Kundgebung im Stuttgarter Schlossgarten mit 400 Teilnehmern unterstützte. Mit Heini Schmitt war eine Delegation von acht Personen in die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg gereist.
Die Ausgangslage für die Kollegen von dort, aber auch in den anderen 14 Bundesländern der TVL ist ungleich schwieriger als in Hessen. Die Arbeitgeberseite hat den Beschäftigten bislang noch kein konkretes Angebot unterbreitet. Die Forderungen von 5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 150 Euro mehr blieben bislang ungehört. Nach zwei Verhandlungsrunden herrscht Stillstand. Wie kurzsichtig diese Taktik für die Zukunft des öffentlichen Dienstes ist, machte Volker Geyer der Tarifausschussvorsitzende des dbb deutlich: „Die TdL verharrt in ihrer Wagenburg und zeigt sich im Grunde verhandlungsunwillig. Wer mit dem Vorsatz in Tarifverhandlungen geht, die Eingruppierung verschlechtern und den Beschäftigten an den Geldbeutel zu wollen, der will den öffentlichen Dienst nicht attraktiver und zukunftsfähiger gestalten.“ Der Vorsitzende des BBW Beamtenbund Tarifunion Baden-Württemberg, Kai Rosenberger, appellierte: „Wenn die TdL auch weiterhin Schulen betreiben möchte, für die innere Sicherheit sorgen, das Pflege- und Gesundheitswesen und überhaupt die gesamte öffentliche Verwaltung am Laufen halten will, muss sie endlich begreifen, dass gutes Personal nicht als teuerster Kostenfaktor gesehen werden darf, sondern als wertvollste Ressource, die eine öffentliche Verwaltung haben kann!“