28. Oktober 2020

Treffen von Bundesregierung und die Ministerpräsidenten

Corona: Nachjustieren erforderlich, um Situation in den Griff zu bekommen

Die aktuelle Entwicklung der Coronazahlen in Hessen betrachtet der dbb Landesbund mit Sorge. „Offensichtlich haben die Appelle an die Eigenverantwortlichkeit einiger Mitbürger wenig gefruchtet“, konstatiert der Landesvorsitzende Heini Schmitt. „Es zeugt von einer ausgesprochenen Rücksichtslosigkeit, die Corona-Regeln gezielt zu ignorieren und so Teile der Bevölkerung, die sich gerne schützen würden, in Gefahr zu bringen.“ 

Der dbb Hessen hatte von Beginn der Pandemie an die Linie der Landesregierung kritisch begleitet. Grundsätzlich begrüßte der dbb die Lockerungen und Hilfsmaßnahmen, hatte aber auch stets zu besonnenem und umsichtigem Verhalten gemahnt und auf eine klare Linie bezüglich der Kontrolle der Einhaltung der Regeln gepocht. 

Die jetzige erneute Zuspitzung der Situation ist kein Scheitern – zumindest in Hessen. Es zeigt aber, dass offenbar an manchen Stellen nicht an den richtigen Schrauben gedreht wurde bzw. Nachjustierungen dringend erforderlich sind. So kam aus Sicht des dbb Hessen die Einschränkungen privater Feiern wie Großhochzeiten und Vereinsfesten viel zu spät. „Das hat nicht nur unnötig Personen in Gefahr gebracht, es hat zugleich auch die Gesundheitsämter, die mit der Eindämmung der Ausbreitung kaum noch hinterherkommen, unnötigerweise an ihre Belastungsgrenze und schon vereinzelt darüber hinaus geführt.“ 

So sollen die Gesundheitsämter in Berlin positiv Getestete dazu aufgefordert haben, ihre Kontaktpersonen selbst zu informieren, weil die Ämter dort nicht hinterherkommen. „Eine solche Kapitulation und einen solchen Kontrollverlust gilt es in Hessen unter allen Umständen zu vermeiden“, sagt Heini Schmitt.

Um die Situation wieder halbwegs in den Griff zu bekommen, müssten aus Sicht des dbb Hessens weitere Regeln, was etwa Feiern und Gastronomie betrifft, auf einen Prüfstand gestellt und ggf. verschärft werden. „Es ist sicher keine gute Idee weiter ins Risiko zu gehen und so die Leistungsfähigkeit des seit Monaten auf der letzten Rille fahrenden Gesundheitssystems leichtfertig aufs Spiel zu setzen – gerade mit Blick auf die inzwischen auch wieder steigenden Todeszahlen“, sagt Schmitt.  

Corona: Nachjustieren erforderlich, um Situation in den Griff zu bekommen

dbb Landesbund Hessen

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