Gewalt gegen Lehrer:
Aussagen des Kultusministeriums sind verharmlosend
„Die Aussagen des Kultusministeriums zur Anfrage der AfD-Fraktion zum Thema „Gewalt gegen Lehrer“ sind verharmlosend und entsprechen nicht unseren Erfahrungen und Studienergebnissen“, sagt der Landesvorsitzende des dbb Hessen, Heini Schmitt.
Laut Medienberichten seien von 2017 bis 2019 nur 57 Fälle psychischer oder physischer Gewalt gemeldet worden. Zudem seien, so die Medienberichte, „meldepflichtige Vorfälle dieser Art in Hessen Einzelfälle“.
„Diese Aussagen stehen in klarem Gegensatz zu Ergebnissen unserer Mitgliedsgewerkschaft VBE (im Anhang) aus dem Jahr 2016“, sagt Heini Schmitt. „Auch die im vergangenen Jahr vom dbb Hessen vorgestellte Studie (im Anhang), für die unter anderem mehrere Hundert Lehrer befragt wurden, hat ganz andere Ergebnisse geliefert“, so Schmitt. „Die Aussagen des Kultusministeriums sind aus unserer Sicht verharmlosend und geben die tatsächliche Situation nur sehr unzureichend und verzerrt wieder.“
„Nach unseren Studienergebnissen gehören Lehrer zu den Berufsgruppen im öffentlichen Dienst, in deren Berufsalltag Übergriffe jedweder Art, auch physische und psychische Bedrohungen, leider zur Tagesordnung gehören“, sagt Schmitt. „Unsere Untersuchungsergebnisse haben wir der breiten Öffentlichkeit und der gesamten Landespolitik fortlaufend zur Verfügung gestellt.“
Der dbb Hessen beschäftigt sich schon lange mit dem Thema Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Nach einer im vergangenen Februar veröffentlichten Grundlagenstudie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Britta Bannenberg von der Uni Gießen, wird der dbb Hessen am 23. Februar weitergehende Studienergebnisse vorstellen.
Gewalt gegen Lehrer: Aussagen des Kultusministeriums sind verharmlosend
Präsentation Gewalt_Kapitel_Lehrer_Stand 5. 11.2019.pdf
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