08. Februar 2019
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dbb Seniorinnen- und Seniorenvertretung Hessen

„Mobilität ist Lebensqualität“

Individuelle Mobilität ist ein wesentlicher Anteil von Lebensqualität. Trotz aller Hinweise auf den öffentlichen Nahverkehr bleibt dabei das eigene Auto ein wesentlicher Faktor.

Auch Senioren dürfen sich den „Luxus“ gönnen, sich ins Auto zu setzen, um sich spontan mit Freunden zu treffen, eine Ausstellung zu besuchen, einen Krankenbesuch zu machen und diesen mit dem Einkaufen zu verbinden oder um sich einfach das Abendessen zu holen.

 

Zwar gibt es in einigen hessischen Regionen einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. Aber in weiten Teilen des „flachen Landes“ kann mancher ein solches Angebot gar nicht wahrnehmen, weil es schlicht nicht besteht. 

Zum anderen nutzt es auch einem beeinträchtigten Senior nicht, wenn die nächste Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs „nur“ 300 m entfernt ist, diese aber für ihn persönlich unüberwindbar ist. Dann nützt der beste 10-Minuten-Takt nichts.

Zudem wird bei räumlicher Entfernung vom Zentrum die Taktung zunehmend ausgedünnt.

Grundsätzlich wird jeder Mensch in die Entscheidung, ob  er öffentliche Verkehrsmittel oder das eigene Auto benutzt, den zeitlichen Aufwand, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Kosten einbeziehen. Dabei kann das Auto durchaus eine kostengünstige Alternative sein.

Viele sehen das Auto heute unter Beachtung der Umweltbelastung zunehmend kritisch. Aber wie so oft sollte man auch hier differenziert urteilen: Ob der Geschäftsreisende im Diesel mit gefälschten Abgaswerten bei 50 000 km Jahresleistung weniger Schadstoffe hinterlässt als die Pensionärin in ihrem alten Norm-Diesel mit noch 4000 km Fahrleistung je Jahr darf dann doch bezweifelt werden. 

Zudem sind gerade Ruheständler nicht immer in der Lage, sich „gerade mal schnell“ ein neues Auto zu leisten.

Die individuelle entscheidbare Mobilität bleibt ohne Wenn und Aber ein Stück Lebensqualität – je nach Geldbeutel auch mit einem älteren Auto – und dann bitte ohne schlechtes Gewissen. Dies müssten ja die Hersteller der Dieselautos haben …