14. Februar 2020
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Nach Angriffen auf Gerichtsvollzieher

Dbb Hessen: „Genug der Worte, jetzt muss gehandelt werden“

„Der tragische Angriff auf einen Gerichtsvollzieher in Obertshausen bestätigt auf schlimmste Weise unsere Auffassung“, sagt dbb Landesvorsitzender Heini Schmitt. Am Vormittag waren ein Gerichtsvollzieher und zwei Möbelpacker beim Versuch eine Wohnung zu räumen, ohne Vorwarnung von dem Schuldner beschossen und schwer verletzt worden. „Es wird wirklich höchste Zeit, dass endlich wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst wirksam vor solchen und ähnlichen Angriffen zu schützen“, ist Heini Schmitt bestürzt. Er wünscht den Opfern dieses Angriffs eine baldige und vollständige Genesung. Die Politik sieht er nach diesem neuerlichen Vorfall unter dringendem Zugzwang. „Wir können nicht mehr nur über das Problem reden, es müssen jetzt unverzüglich Lösungen auf den Tisch.“

Erst vor zwei Tagen, am vergangenen Mittwoch, hatte der dbb Hessen eine umfassende Studie zum Thema Gewalt gegen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst vorgestellt und ebensolche Probleme konkret benannt. Die Studie war in Zusammenarbeit mit Professor Britta Bannenberg von der Uni Gießen entstanden. Besonders die Gerichtsvollzieher, so ein Ergebnis der Studie, stellen eine besonders gefährdete Berufsgruppe dar. Aber auch Polizisten, Justizvollzugsbeamte, Lehrer, Mitarbeiter in Jobcentern und Arbeitsämtern gehören zu den Risikogruppen. 

„Es muss endlich aufhören, dass sich Bedienstete des Staates beim Ausüben ihrer Arbeit in Lebensgefahr bringen“, fordert Heini Schmitt nun entschlossenes Handeln der Politik. 2016 wurde ein Gerichtsvollzieher in Gelnhausen von einem sogenannten Reichsbürger in den Kopf geschossen. Er ist seitdem schwerst pflegebedürftig. In Dietzenbach hatte 2017 ein Kunde einen Mitarbeiter des Jobcenters mit einem Hammer sprichwörtlich den Schädel eingeschlagen. Auch er leidet noch heute massiv unter den Folgen der Tat. 

 

 

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